03.07.2023
Guter Start in 2023 – Strategie vorgestellt

Zur Vertreterversammlung der Hochwald Milch eG am 30.6.2023 hat die Hochwald-Gruppe gute Zahlen präsentiert. 2022 hat Hochwald einen Umsatz von 1,97 Mrd. Euro erzielt, so viel wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Der Drittlandsanteil am Exportumsatz konnte weiter ausgebaut werden. Im Geschäftsjahr wurde der Molkereistandort in Mechernich in Betrieb genommen, die Investitionssumme stieg auch deshalb auf 187,5 Mio. Euro. Der Milchpreis auf Jahresbasis lag mit 53,1 ct/kg etwa 0,1 ct/kg unter dem Bundesschnitt und wird für 2023 überdurchschnittlich sein.

Geschäftsjahr 2022
Auf’s und Ab’s in enormer Geschwindigkeit prägen das vergangene Jahr 2022 und wirken im Jahr 2023 weiter. Die weltweit ab Sommer 2021 rückläufige Milchmenge verbunden mit den Unsicherheiten infolge des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine haben zu einer noch nie da gewesenen Preisexplosion auf den Milchmärkten geführt. Von Energie über Maschinenteile und Futtermittel bis zu Lebensmitteln sind zahlreiche Bereiche stark von der Inflation betroffen, die in der Spitze über 10 % betragen hat. Molkereiprodukte verteuerten sich in Deutschland um fast 20 %, auch international sind die Preise gestiegen. Das hat den Umsatz der Hochwald-Gruppe im Berichtsjahr auf 1,97 Mrd. Euro steigen lassen. Der EBITDA betrug 127,4 Mio. € und konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich um 19,3 Mio. € gesteigert werden. „Der Umsatz hat im vergangenen Jahr ein Rekordniveau erreicht. Die Marktentwicklung war insbesondere in der ersten Jahreshälfte vorteilig für Produkte wie Pulver oder Butter“, erläutert Detlef Latka, CEO. Der Milchauszahlungspreis des Unternehmens lag mit 53,1 ct/kg ebenfalls auf einem historisch hohen Niveau, aber etwa 0,1 ct/kg unter dem Bundesschnitt. Das Berichtsjahr ist außerdem von der Inbetriebnahme des Molkereistandorts Mechernich geprägt worden. Thorsten Oberschmidt, COO: „Seit Oktober ist das Werk mit dem Schwerpunkt auf haltbare Produkte voll betriebsbereit.“

Entwicklung 2023
Die globalen Konjunkturaussichten haben sich zu Beginn von 2023 leicht aufgehellt. Die hohe Inflation dämpft das Wachstum aber bis weit ins Jahr 2024 hinein. Die im Vergleich zum Weltmarkt unverändert hohen Preise in der EU führen zu einer Steigerung der Milchmenge bei den Landwirten. Ausgehend von der Umsatzentwicklung der ersten Monate des Geschäftsjahres geht das Unternehmen für das laufende Jahr von einem Umsatz unter dem Niveau des Vorjahres aus. Detlef Latka: „Wir erwarten, dass in 2023 ein überdurchschnittlicher Milchpreis von der Unternehmensgruppe gezahlt werden wird.“

Hochwald hat im vergangenen Jahr die Strategie „Hochwald 2020“ vollendet, die erste Jahreshälfte 2023 war der Überarbeitung der Strategie gewidmet. Mit „Prepared for tomorrow, Vorbereitet für morgen“ wird man sich den veränderten Herausforderungen stellen. Die Ausrichtung auf die „weiße Linie“ wird ein Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit bleiben, genauso wie die Internationalisierung. Nachholbedarf gibt es in der Optimierung der Fettverwertung.

Thilo Pomykala, CSO von Hochwald: „Im vergangenen Jahr hat uns insbesondere die Preisrallye bei Endverbraucherprodukten, aber auch der Business to Business Bereich beschäftigt. National wie international haben wir aktuell noch weitere Herausforderungen vor uns. Forcieren werden wir künftig weiterhin den Export in den Drittlandsbereich. Das deutsche Geschäft konnten wir mit zielgerichteten Produktinnovationen und der Übernahme der Marke Tuffi stärken.“

Wahlen zu Vorstand und Aufsichtsrat
Mit dieser Vertreterversammlung ist Anton Streit aufgrund des Erreichens der Altersgrenze als Aufsichtsratsvorsitzender der Hochwald Milch eG ausgeschieden. Streit war seit 1992 Mitglied im Gremium und hatte seit 2010 den Vorsitz inne. Peter Manderfeld, Vorstandsvorsitzender der Hochwald Milch eG: „Mit Anton Streit verliert Hochwald einen echten Genossenschaftler, der stets im Sinne und zum Wohle aller Mitglieder die Entscheidungen der Vergangenheit mitgeprägt und getragen hat. Wir danken ihm für sein langjähriges Engagement.“ In der auf die Vertreterversammlung konstituierenden Sitzung wurde Georg Wilsmann als Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hochwald Milch eG gewählt.

Turnusmäßig sind aus dem Vorstand Meinolf Bödefeld, Thomas Fischer und Frank Hammen ausgeschieden. Im schriftlichen Wahlverfahren wurden vom Aufsichtsrat Thomas Fischer, Frank Hammen und Thorsten Kleinheßling für die Wahl in der Vertreterversammlung 2023 nominiert. Sie wurden alle gewählt. Meinolf Bödefeld ist damit aus dem Gremium ausgeschieden.

Aus dem Aufsichtsrat sind mit dieser Vertreterversammlung turnusmäßig Andreas Buttgereit, Andre Dietsch, Wilfried Fielenbach, Marko Führer, Richard Schreiner, Georg Wilsmann und Klaus-Werner Wolf ausgeschieden. In allen Fällen ist eine Wiederwahl möglich. Der Wahlkreis von Anton Streit ist nach dessen Ausscheiden ausreichend besetzt, es erfolgt keine Nachbesetzung des Mandats. Kerstin Pabst scheidet auf eigenen Wunsch vorzeitig aus. Hier wurde Lydia Merten von der Vertreterversammlung als Nachfolgerin gewählt. Für den Wahlbezirk Luxemburg wurde ein zusätzliches Mandat im Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt. Gewählt wurde John Schiltz, Hinkel (Luxemburg). Aufgrund der Wahl von Thorsten Kleinheßling in den Vorstand muss für sein Mandat im Aufsichtsrat eine Ersatzwahl erfolgen, als Nachfolger wurde Stefan Sondermann, Hünxe-Drevenack gewählt.
 

Zahlen und Fakten

 

 

2022

2021

Gesamtumsatz                                       

Mio. €

1.974,5

1.590,6

davon Drittland

Mio. €

308,4

 

256,4

Milchanlieferung

Mio. kg

2.172,6

2.171,8

Mitarbeiter:innen           

 

1.981

2.057

Investitionen in Sachanlagen

Mio. €

187,5

117,1

Leistungspreis bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß inklusive Nachzahlung, ohne Umsatzsteuer

ct/kg

53,1

36,2